Tagebuch 12 - 5. September 2003

   

9 Punkte und der zweite Tabellenplatz

05. September 2003, 18:30 Uhr

Das dritte Gruppenspiel liegt hinter uns. 9 Punkte stehen auf unserem Konto und 16 zu 3 Tore. Damit sind wir auf dem zweiten Tabellenplatz in unserer Gruppe, doch morgen wollen wir das ändern. Um 15:00 Uhr treffen wir auf den Gruppenersten England. Das letzte Aufeinandertreffen in einem Turnier liegt nun 9 Monate zurück. Damals lief bis zur ersten Halbzeit noch alles nach Plan und wir gingen mit einer 2:1-Führung in die Umkleidekabine. 35 Minuten später hatte uns England mit 7:2 vom Platz geschossen. Doch dieses Mal soll es anders laufen als in Perth bei der Weltmeisterschaft. Wir werden auf jeden Fall hochkonzentriert an die Sache rangehen und so etwas passiert uns gegen die Insulaner nicht noch einmal. Aber erst einmal zurück zum heutigen Tag.
Um 8:30 Uhr weckte mich mal wieder „Carmen“ aus Fannys Handy und pünktlich um 8:45 Uhr saßen alle Spielerinnen unten am Brunnen vor dem Hotel, um den Morgenlauf zu beginnen. Alle? Nein, zwei fehlten. Aber das störte uns erst mal gar nicht und so machten wir uns nur mit 16 Spielerinnen und Jojo auf den Rundlauf um den Häuserblock. Nach ca. 15 Minuten waren das Zimmer 243 immer noch nicht aufgetaucht. Während wir uns vor dem Hotel dehnten, ging Jojo an die Rezeption, um die zwei Schlafmützen zu wecken. Mit einem „Ich seh’s schon“, begrüßte Silke Jojo am Telefon und kurz später tauchten Mandy und Silke auch an der Frischluft auf. Mit großem Applaus begrüßten wir die beiden, denn das wird teuer und die Mannschaftskasse freut sich über die großzügige „Spende“ vom Haasi und El Torro. Während sie sich auf die Morgenlaufrunde begaben, machten wir weiter mit Aktivierung und danach ging es für alle zum Frühstück.
Nächster Programmpunkt war um 10:15 Uhr die letzte Vorbereitung auf das Spiel gegen Irland in Form einer kurzen Videobesprechung. Um 11:00 Uhr hatten wir noch einmal die Möglichkeit bei Carola eine Zwischenmahlzeit einzunehmen und um 11:30 Uhr war Abfahrt zum Hockeyplatz. Dort hatten wir noch ein paar Minuten bis uns Jojo zum Einlaufen zusammenrief und dann ging es konzentriert ans Warm Up. Pünktlich zum Einspielen mit dem Schläger begannen auch die Sprenger ihren letzten Dienst vor dem Spielbeginn. Die Bewässerung macht allerdings nicht nur den Platz nass, sondern auch uns. Die Dinger sind ja echt gut, da viel Wasser rauskommt, aber wenn man mal in einen Strahl hineingeraten ist, ist man auch von oben bis unten incl. Hockeyschläger nass. Das Wasser läuft zwar nicht lange, aber es nervt schon ein bisschen. Allerdings haben wir uns heute wieder nicht durch solche Kleinheiten aus dem Rhythmus bringen lassen und so stellten wir uns 12:50 Uhr zum Sieg entschlossen für die Hymnen an der Mittelinie auf. Erst erklang eine wirklich peppige Version der Deutschen Nationalhymne und danach die Popversion der Irischen, die von den Zuschauern lautstark mitgegrölt wurde. Um 13:00 Uhr ertönte dann der Anpfiff. Heute wurden wir übrigens mal von unseren Herren unterstützt, aber hauptsächlich hörte man von der Tribüne die Gesänge der zahlreich angereisten Irischen Fans. 4:0 (Tore durch Nadine, Denise, Conny und Alex) gewann wir die heutige Partie, aber das wisst ihr ja bestimmt schon aus dem Videotext, dem Internet und vor allem dem 10-Minuten-Protokoll, das hoffentlich wieder allen, die das Spiel live verfolgen wollten, im 10 Minutenrhythmus die wichtigsten Infos nach Deutschland lieferte. Nach dem Auslaufen duschten wir auf der Anlage und aßen mal wieder „auswärts“, was bedeutet, dass wir eine Abwechslung zum Hotelessen geboten bekamen. Na ja, das Essen im VIP-Zelt scheint auch jeden Tag das gleiche zu sein, zumindest unterschied es sich kaum zum ersten Mal. Um 16:00 Uhr fuhren wir zum Hotel zurück und ab dann konnte jeder tun und lassen wo nach ihm war. Einige schliefen, lagen auf dem Bett und relaxten bei einem guten Buch oder Fernsehen und einigen meiner Kolleginnen war es heute wirklich langweilig. Eigentlich ziemlich verständlich, dass hier öfter mal Langeweile aufkommt, denn was soll man großes nach getaner Arbeit tun, wenn man nicht auf abenteuerliche Safari gehen darf?! Gegessen hat man, genug Schlaf bekommt man eigentlich auch immer, am Tag gibt es für jeden nur eine Massage, immer Lesen und Fernsehen ist auch zu langweilig, mal ins Pool springen dauert auch keine 3 Stunden und bei allem was man macht, muss man an das nächste Spiel denken und neue Kräfte sammeln.
Na ja, um 20:00 Uhr ist die Langeweile dann vorbei und es geht zum Essen und danach werden wir uns noch das heutige Spiel in einer Analyse auf Video ansehen. Und dann ist der Tag auch schon wieder zu Ende…
Gruß
Eure Denise


  Foto: H. Bohlscheid. Sportfoto.tv

Denise Klecker berichtet ...

EM BARCELONA - Sep.2003
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