Amsterdam, 21. August 2003, 19:30 Uhr


Liebe Freunde und Fans
der Damen-Nationalmannschaft!



Und wieder ist ein Tag hier in Amsterdam fast vorbei. In einer Stunde haben wir noch eine Videobesprechung, die das Australienspiel zum Inhalt haben wird, aber ansonsten haben wir schon alle Tagespunkte hinter uns gelassen.
Angefangen hat der Tag wie immer mit schönem Wetter, leicht bewölkt, aber ohne Regen und angenehmen Temperaturen. Um 8:45 Uhr konnten wir unsere müden Muskeln und Knochen über den Asphalt der Parkwege schleppen und sie aktivieren. 30 Minuten später saßen wir gedehnt und endlich hellwach am Frühstückstisch. Gegen 9:00 Uhr zu frühstücken ist einfach ein Fehler. Das konnten wir heute Morgen mal wieder feststellen. Die meisten Teams tummeln sich um diese Uhrzeit um das Buffet. Egal, gut gestärkt fuhren wir auf den Platz zum Training. Eineinhalb Stunden blieben uns, um mal wieder den Schläger zu schwingen, Ecken zu trainieren, Jojo übte an seinem Schlenzer und uns fit für das Argentinienspiel zu machen. 16 motivierte Mädels sprangen über den Platz, doch ein kleines Negerlein, das hat sich dann verletzt, so dass wir nur noch fünfzehn sind, ab jetzt. Wir hoffen, Taschis Verletzung ist nicht allzu schlimm und sie kann uns bald wieder durch ihre Hockeykunst auf dem Feld erfreuen. Hier kann sie wohl leider nicht mehr spielen, aber jetzt haben wir es schon zwei Spiele ohne sie geschafft, da klappt es auch noch zwei weitere. Den Joker packen wir halt erst bei der EM aus. Die „Zivis“ in ihrer Umgebung (Franzi und Pindi) haben sie heute schon bestens verpflegt, so dass der Genesung nichts im Wege steht.
Nach dem Training war mal wieder Mittagessen. Leider ohne pakistanisches Sonderessen, obwohl das die immer wiederkehrende Buffetauswahl doch positiv erweitert hätte. So konnten wir dem Gegner unserer Herren auch nichts wegessen, also blieb uns nur noch das Anfeuern, nach unserer Mittagspause, die Jojo zur Pflege unserer Knochen nutzte und wir zum Ausruhen. Wer wollte konnte dann um 16:30 Uhr mit dem Bus zum Platz fahren, um den Jungs zu zujubeln. Leider hat es trotz einiger guten Spielphasen zu keinem Sieg gereicht, aber immerhin zu zwei sehenswerten Toren. In der Halbzeit haben wir uns heute mal etwas auf der Anlage gegönnt. Das „La Place“, der Catering Service dieser Veranstaltung, ist zwar nicht billig, aber super lecker. Neben Kaffee oder Muffins, gab es auch ein Thunfisch-Sandwich für Willi, von dem er mir zwei Bissen abgeben musste und je ein traumhaft leckeres Erdbeertörtchen für Jojo und mich. Da macht das Anschauen von Hockeyspielen doppelt Spaß.
Nach dem Abpfiff schnell raus aus dem Stadion, um den Massen zu entgehen und den ersten Shuttle zum Novotel zu bekommen. Heute waren wir mal schneller als der Bus, aber lieber warten, als am Ende den Bus verpassen. Kaum hatte der Bus das Hotel erreicht, saßen wir auch schon wieder am Essenstisch. Und mittlerweile sitzen wir alle auf unseren Zimmern und warten darauf, dass es 20:30 Uhr wird, denn dann werden wir alle unsere Kissen oder Stühle nehmen, um es uns vor dem Aufzug bequem zu machen, um Markus Besprechung zu lauschen. Hoffen wir mal, dass der Mitropa-Mann es nicht versäumt mit leckeren Keksen vorbeizukommen. Danach wird es nicht mehr lange dauern bis wir alle schlafen, denn morgen wird der Wecker mal wieder früher klingeln, da wir schon um 14:30 Uhr gegen die Argentinierinnen spielen.
Bevor ich gute Nacht sage, muss ich allerdings doch endlich einmal das Rätsel auflösen, das ich Euch gestellt habe: „Was kann ich, was Marly und Fanny nicht können?“ Die Auflösung ist wirklich nichts Tolles, aber ich möchte sie Euch auch nicht vorenthalten, denn versprochen ist versprochen. Also, ihr kennt sie sicherlich alle, Mädels, die nicht die Figur haben, um bauchfreie Mode zu tragen und es doch tun. Die Tops sind eins, bis zwei Nummern zu klein gekauft und die Hose schnürt oben am Bund jegliches Fett ab. Ich habe es geschafft, den unbeschreiblich erotischen Rettungsring zwischen Top und Hose nachzustellen, Fanny und Marly nicht. So ist das halt, wenn man kein Fett am Bauch hat. Na ja und eigentlich ging es bei der ganzen Geschichte nicht um junge Mädels der neuen Mode, sondern um Frauen der älteren Generation, die selbst, trotz Körbchengröße D, vergessen einen BH anzuziehen. Ganz einfach Situationskomik. Auf jeden Fall ist es an meinem Bauch mit etwas Geschick und List möglich einen Rettungsring nachzustellen. So, Rätsel aufgelöst.
Carola hat heute allerdings Marly schon wieder ein neues Rätsel gestellt: „Marion, ist Dein Pulli orange?“ Dieses Rätsel könnt ihr aber alle ganz einfach lösen, obwohl wir Euch erst ab der EM Bilder ins Netz stellen können: Marion hatte heute ihren roten Puma-Kapuzenpulli an. Na, schon die Lösung gefunden? Ist Marlys Pullover orange oder nicht? Mal ehrlich, welcher Deutsche traut sich denn schon in Holland mit einem orangenen Oberteil zu einem Hockeyspiel?
So, das war es von hier. Ciao macht’s gut, bis morgen und danke, dass wir endlich mal Post in unserem privaten Postkasten hatten. Macht weiter so. Wer noch nicht geschrieben hat, hier noch einmal unsere Adresse: damenhockeyteam@gmx.de

Gruß
Eure Denise

 

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