22. August 2003 in Amstelveen

Gegen Argentinien kam's knüppeldick

Keller, Reiter und Latif fehlten bei der 0:6-Schlappe


(dha) Die deutsche Mannschaft hat ohne Natascha Keller, Cornelia Reiter und Badri Latif gegen Weltmeister Argentinien im dritten Spiel des Vier-Nationen-Turniers in Amstelveen eine herbe 0:6-Niederlage einstecken müssen. Reiter und Latif haben in Berlin wichtige Medizinprüfungen. Keller war eigentlich zu diesem Spiel angereist, nachdem sie in Berlin ihre Prüfungen zur Versicherungskauffrau abgelegt hatte, sie zog sich aber im ersten Training eine Fußprellung zu. Der erste Verdacht auf einen Haarriss im Knochen bestätigte sich zum Glück nicht, dennoch ist der Einsatz bei der Europameisterschaft in einer Woche in Barcelona zur Zeit fraglich.
Der Weltverband erlaubte der deutschen Delegation angesichts der bevorstehenden Europameisterschaft, die erst 19-jährige U21-Nationalspielerin Janine Beermann (RTHC Leverkusen) für das Turnier in Holland nachzunominieren, die somit heute ihr erstes A-Länderspiel bestritt. „Die erste Halbzeit verlief sehr einseitig, da haben die Mädels auch die taktischen Vorgaben nur halbherzig umgesetzt“, kritisierte Bundestrainer Markus Weise. „In der zweiten Hälfte waren wir aggressiver an den Leuten und hätten nach den Chancen auch mindestens ein Tor verdient gehabt. Es brannte zum Teil ziemlich in deren Kreis.“
Es begann denkbar ungünstig für die deutsche Mannschaft. Gleich in der dritten Minute schoss nämlich Agustina Soledad Garcia, die für Rot-Weiss Köln in der Bundesliga spielt und dort zurzeit mit neun Toren in acht Spielen die Torschützenliste anführt, das 1:0 für den Weltmeister. Die Südamerikanerinnen waren sichtlich bemüht, ihre 0:5-Schmach gegen Vize-Weltmeister Niederlande am Mittwoch vergessen zu machen. Die deutsche Hintermannschaft hatte erheblichen Druck durch ein stetig anrennenden Gegner auszuhalten und der WM-Siebte kam selbst kaum dazu, ein geordnetes Spiel nach vorn aufzuziehen.
Gleich die erste Strafecke der Argentinierinnen brachte dann das 2:0 (11.). Julia Zwehl konnte Cecilia Rognonis Schuss zwar noch abwehren, war gegen den Nachschuss von Ines Arrondo allerdings machtlos. Nun wehrte sich die deutsche Mannschaft heftiger. Anneke Böhmert holte die erste deutsche Strafecke heraus, die Fanny Rinne allerdings knapp am Gehäuse vorbei schlenzte. Trotz des starken Drucks durch den frisch gekürten Pan-Am-Champion kam die deutsche Hintermannschaft nun besser zurecht. Caroline Casaretto hatte eine Chance mit einem schönen Schlag, den Natali Doreki aber über die Latte lenken konnte.
Dann doch das 3:0 (24.) für den Weltmeister, als Luciana Aymar ein schönes Solo mit einem Pass auf Arrondo abschloss, die freistehend am Tor kein Problem mehr hatte zu verwandeln. Ein Schock für die deutsche Mannschaft, die gerade die Spielkontrolle übernommen hatte. Auch das 4:0 (31.) fiel nach einem schnellen Angriff. Maria Hernandez fand ihre Namensvetterin Maria Ferrari ungedeckt am Pfosten, die nur noch einzuschieben brauchte.
Die deutsche Mannschaft bemühte sich nach der Pause, selbst zu Treffern zu kommen, konnte allerdings auch einige Strafecken nicht verwerten. Frustrierend, dass der Weltmeister diese Phase der besseren Spielkontrolle erneut mit einem Konter unterbrach und bei der anschließenden Strafecke durch Cecilia Rognoni sofort gegen die nun im deutschen Tor spielende Louisa Walter zum 5:0 (43.) traf. Im weiteren Spielverlauf blieb es bei dieser Abfolge: Die deutsche Mannschaft mühte sich, kreierte eigene Chancen, ohne jedoch Zählbares heraus zu bekommen. Und Argentinien konterte exzellent.
Natali Doreki schloss einen solchen zum 6:0 (65.) ab. „Man merkte deutlich, dass sich die Argentinierinnen heute für das 0:5 gegen Holland rehabilitieren wollten und wir waren da leider das willkommene Opfer“, so Weise. Er sah aber trotz des hohen Resultats auch die positiven Seiten. „Die Mannschaft hat sich in der zweiten Halbzeit prima gewehrt und dass nach einem 0:4-Rückstand. Das rechne ich ihr hoch an.“ Am morgigen Samstag trifft Deutschland nun im Spiel um Platz drei erneut auf Argentinien und möchte dort sofort an die Leistung aus der heutigen zweiten Halbzeit anknüpfen.

 

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Spielberichte
Mo., 18.08. NED-GER 3:0
Di., 19.08. AUS-GER 3:1
Fr., 22.08. ARG-GER 6:0
Sa., 23.08. ARG-GER 4:2


Torschützen:
03' 1:0 A. S. Garcia
11' 2:0 C. Rognonis
24' 3:0 L. Aymar
31' 4:0 M. Ferrari
43' 5:0 C. Rognoni
65' 6:0 N. Doreki



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