Nationalteams

Markus Weise: Aufbrechen alter Strukturen als große Chance für Löws Team

Stimmen aus dem Hockey zur FIFA Fußball-WM 2010

 

12.06.2010 - Wie immer vor großen Sportereignissen sind auch aus anderen Sportarten Stimmen zum Abschneiden der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der FIFA-WM 2010 in Südafrika gesammelt worden. Aus dem Hockey haben sich die beiden Bundestrainer, die Nationalmannschaftskapitäne und Natascha Keller zur Fußball-Weltmeisterschaft geäußert. hockey.de hat die Stimmen zusammengetragen:

 

Markus Weise: "Ich traue der Mannschaft trotz des Ausfalls von Michael Ballack viel zu, wenn sie sich auf dem Platz einig ist und mit viel Leidenschaft spielt - dann kann sie weit kommen. Jogi Löw hat sehr gute Spieler mitgenommen, die viel lernen werden und auch davon profitieren, wenn sie in einem Spiel mal nicht ihr volles Leistungspotenzial abrufen können. Die werden im Laufe des Turniers trotzdem die Kurve kriegen. Wie weit sie kommt, entscheidet die Mannschaft selbst. Auch wir mussten bei der WM im März in Indien Schlüsselspieler ersetzen und haben geschafft, dies zu kompensieren, indem wir zum Beispiel die Strafecken sehr variabel geschossen haben. Auch die Fußball-Nationalmannschaft wird nun im Mittelfeld ganz anders agieren müssen. Aber dieses Aufbrechen alter Strukturen kann man auch als große Chance begreifen, denn die Mannschaft ist dadurch für die Gegner auch viel schwerer ausrechenbar."

 

Michael Behrmann: "Ich war erst skeptisch, als die ganzen Ausfall-Meldungen kamen. Dann habe ich das Bosnien-Spiel im Fernsehen gesehen und war von der zweiten Halbzeit richtig begeistert. Ein bisschen Sorge habe ich wegen der Unerfahrenheit der jungen Abwehr. Die Defensive muss schon wirklich ganz wenig Fehler produzieren, um gegen erfahrene, starke Teams bestehen zu können. Das könnte der Knackpunkt werden. Wenn die Mannschaft die Gruppenphase übersteht, was zu schaffen sein sollte, ist vieles möglich, weil dann die Anspannung weg ist und das Team mit frischer Dynamik in die Play-offs gehen kann."

 

Fanny Rinne, Kapitänin Damen-Nationalmannschaft: "Die ganzen Ausfälle tun schon weh. Ich kenne aber selbst die Dynamiken, die entstehen können, wenn ein dominanter Leistungsträger plötzlich ausfällt. Es kann klappen, dass dann einige andere die Verantwortung gemeinsam tragen, aber das ist ganz schwer vorauszusagen. Die Mittelfeldspieler um Bastian Schweinsteiger herum sind ganz schön jung. Da ist die Frage, ob die jetzt schon dieser Verantwortung gerecht werden können. Ich tippe, dass das Team es ins Viertelfinale schaffen kann - alles danach wird sehr schwer."

 

Maximilian Müller, Kapitän Herren-Nationalmannschaft: "Die Situation mit der unseren bei der WM 2010 in Indien zu vergleichen, ist schwer. Aber es fehlte uns mit Christopher Zeller ein ähnlich wichtiger Leistungsträger wie Ballack und das Team war ebenfalls sehr jung. Bei uns war es die große Chance trotzdem erfolgreich zu sein, dass wir es geschafft haben, ein tolles Teamgefühl zu entwickeln, welches uns getragen hat. Wenn die Fußball-Nationalmannschaft es schafft, so zusammenzuwachsen, dass sie die Gegner als gutes Kollektiv schlagen kann, ist einiges möglich. Ich denke aber, dass das Viertelfinale ein realistisches Ziel ist. Und ich habe das Gefühl, dass es dieses Mal tatsächlich erstmals für Holland reichen könnte."

 

Natascha Keller: "Ich würde mich sehr freuen, wenn diese junge Truppe Erfolg hätte. Da sind so viele super Talente mit dabei, denen ich wünschen würde, wenn sie schon jetzt als Team erfolgreich spielen könnten. Ich denke, dass es das Team auf jeden Fall bis ins Halbfinale schaffen kann, aber die Konkurrenz bei dieser WM ist enorm groß - da sind viele schwere Gegner, viele starke Nationen am Start. Bei uns im Berliner HC und auch im Nationalteam fiebern auf jeden Fall alle kräftig der WM entgegen - ich auch!"

 
6. Mai 2024
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