Hockey Nachrichten

Gunolf Bach verstorben

Der bescheidene Vordenker wird der Hockeyfamilie fehlen

03.06.2010 - Ein Amt, und sei es noch so hochgestellt und angesehen, das war nichts für Gunolf Bach. Damit ließ er sich nicht locken. Das behindere ihn nur, sagte er einmal. Er brauchte seine Unabhängigkeit zum genauen Beobachten von Entwicklungen, zum Denken und um Konzepte zu entwickeln.

Gunolf Bach war der einzige hauptamtliche Breitensportreferent im deutschen Hockey und mehr als 25 Jahre für den Landessportbund Nordrhein-Westfalen sowie den Westdeutschen Hockey-Verband tätig. Beruf und Hobby, der Hockeysport, waren bei ihm zeitlebens miteinander verwachsen. Täglich pendelte er dazu von Solingen, seinem Wohnort, nach Duisburg. Auf diesen Autofahrten, so erzählte er einmal, kamen ihm die besten Gedanken. Manchmal war er so vertieft, dass er sich daheim gar nicht an die Fahrt erinnern konnte.

Als ehrenamtlicher Berater hat Gunolf Bach den Breitensportausschuss des Deutschen Hockey-Bundes, der dem Präsidium untersteht, seit 2003 unterstützt. Den vakanten Vorstandsposten hat er dabei stets abgelehnt.

Für viele Arbeitsschwerpunkte im Bereich des Breitensports und der Vereinsentwicklung hat er die gedanklichen Grundlagen gelegt. Immer wieder wies er auf die demografische Entwicklung und deren Folgen für die Vereine hin. Frühzeitig erkannte er auch in der sich verändernden Bildungslandschaft die Notwendigkeit, dass Vereine noch intensiver mit Schulen kooperieren. Er führte Lehrerfortbildungen durch und gehörte zum Gründungsteam des ersten HockeyScout-Lehrgangs 2004 in Köln. Ganz besonders in Erinnerung geblieben ist dabei sein Vortrag mit Praxisanteil über Stockballspiele, bei dem er die verblüfften Teilnehmer mit den unterschiedlichsten Formen und Materialien von Hockeyschlägern und ähnlichen Sportinstrumenten konfrontierte und am Ende jeder fühlte, dass nur das echte Hockey für sportlichen Hochgenuss sorgt. 

Auch nachdem ihn seine angeschlagene Gesundheit zwang, seinen Beruf aufzugeben, blieb er für den DHB aktiv, referierte auf HockeyScout-Lehrgängen und präsentierte seine Ideen und Gedanken im Breitensportausschuss – bis sein Körper ihm auch das versagte. Gunolf Bach starb im Alter von 61 Jahren. Er hinterlässt seine Ehefrau, eine Tochter und einen Sohn, bei denen wir in diesen Tagen in unseren Gedanken sind.

 
6. Mai 2024
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